"Gendern" und Trauma

In Aufstellungen nach der Methode von Franz Ruppert zeigt sich oft, dass Menschen zeitlebens darunter leiden, dass ihre (traumatisierten) Eltern sie nicht um ihrer Selbst Willen geliebt haben. Vom elterlichen Trauma wissen die Kinder nichts. Sie denken, es ist ihre eigene Schuld, dass sie nicht in dem Maße geliebt werden, wie sie es bräuchten. => "Ich bin falsch, wie ich bin.", "Ich bin nicht liebenswert".


In seiner Identitätsorientierten Psychotraumatheorie und -Therapie spricht Ruppert von diesem "Trauma der Identität" als dem Ursprungs-Trauma. Bereits im Mutterleib, während oder kurz nach der Geburt erworben, prägt es unser ganzes Leben.


Es kommt zu dieser Traumatisierung, wenn unsere Eltern in ihren eigenen Traumata gefangen sind und es ihnen daher nicht möglich ist, uns so zu sehen und uns zu lieben, wie wir sind.


Sie haben ein festzementiertes, negatives Bild vom Kind im Kopf. Eines, das sie selbst erlernt haben. Sie sind nicht in der Lage, davon abzuweichen, hinterfragen ihr eigenes oder das kindliche Tun nicht, ziehen willkürliche Grenzen, Strafen, Erziehen, sind hart, distanziert, nicht bindungs- und empathiefähig.


Oft richten sie die Erwartungen an ihr Kind, die selbst an sie gerichtet wurden: Zu funktionieren, "brav zu sein", selbst hart zu werden ('ein Indianer kennt keinen Schmerz'),.. - überhaupt vieles, was mit dem Unterdrücken von Gefühlen zu tun hat. Das dient als Schutz, um nicht verletzt zu werden. Außerdem triggern kindliche Gefühlsäußerungen die traumatisierten Eltern - Sie mussten ihre eigenen Gefühle ja wegen _ihren_ Eltern verdrängen!


Als Erwachsene müssen wir dann erst mühsam wieder-erlernen, Gefühle zu fühlen!


Junge oder Mädchen?


Kinder werden in Schubladen gesteckt. Auch hinsichtlich - 'typischer' Jungs-/Mädchen-Merkmale. Wir sehen dann nur eine Zuschreibung. Nicht aber den kleinen Menschen, wie er wirklich ist.


Für mich übrigens ganz klar ein Vorteil von Kindergartenfrei: Keine Gruppe, in der mein Kind, z.B. wegen seiner Vorliebe für Eiskönigin Elsa ausgelacht wird und gezwungen ist, sich anzupassen, um "zu passen".


Auf dem Bild: Mein Fast-Dreijähriger mit langen blonden Haaren und pinkem Shirt.

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